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Die Krisen nachhaltig überwinden und eine resiliente Gesellschaft entwickeln

Raimund Schorn-Lichtenthäler, Datteln

Acht deutsche Umweltverbände fordern in einem aktuellen Positionspapier aus Mai 2020 "Die Krisen nachhaltig überwinden und eine resiliente Gesellschaft entwickeln". Die Forderungen der Umweltverbände zu Konjunkturhilfen im Rahmen der Corona-Krise sind in einem 7-seitigen Papier (pdf, 1,2 mb) zusammengefasst, dass aus dem Internet heruntergeladen werden.

Aus dem Positionspapier:

Das Corona-Virus hat eine lange nicht dagewesene, globale Krise ausgelöst. Auch wenn Deutschland derzeit einigermaßen glimpflich durch die humanitäre Krise zu kommen scheint, sind die Folgen in vielen anderen Ländern zum Teil dramatisch. Dazu kommen die ökonomischen Folgen, die verheerend sein werden. Weltweit und zeitgleich stehen wir vor einer tiefen Rezession mit hoher Arbeitslosigkeit. Jetzt müssen wir beweisen, dass wir mit der Corona-Krise fertig werden, ohne die Demokratie zu gefährden und den gesellschaftlichen Zusammenhalt zu zerstören.

Noch ist das volle Ausmaß der Auswirkungen der Corona-Krise nicht absehbar. Sicher ist nur, dass es darum gehen muss, Wirtschaft und Gesellschaft zu stabilisieren – und krisenfester zu machen. Massive öffentliche Investitionen in eine Wiederbelebung der Konjunktur sind hierfür bereits angekündigt.

Die Frage wird daher nicht sein, ob wir Programme zur Unterstützung eines wirtschaftlichen Auf-schwungs benötigen, sondern welche Art von wirtschaftlicher Erholung diese Programme stimulieren. Nach unserer Überzeugung ist dabei eine sozial-ökologische Gestaltung der Transformation und somit eine Stärkung des Allgemeinwohls zwingend notwendig, damit die Bekämpfung der Corona-Krise nicht zur Beschleunigung anderer Krisen führt.

Die Beschlüsse der nächsten Wochen entscheiden maßgeblich darüber, ob wir in der Lage sein werden, die Wirtschaft so neu auszurichten, dass sie dazu beiträgt, die Erderhitzung auf 1,5°C zu begrenzen, das Artensterben zu stoppen und Armut zu verringern. Das ist entscheidend, da alle Risikoanalysen belegen: Neben Pandemien sind es insbesondere die Klimakrise mit ihren Hitzewellen, der dramatische Verlust an Arten und Lebensräumen sowie Umweltkatastrophen, die nicht nur unsere Gesundheit, sondern auch unsere Infrastruktur, unsere Nahrungsmittelversorgung und unseren Wohlstand – kurz: die bisher bekannte Form unseres Zusammenlebens bedrohen. Viele Umweltorganisationen haben sich in den letzten Wochen mit eigenen Forderungen und Positionen zu Wort gemeldet. Gemeinsam ist allen Papieren, dass eine Wiederbelebung der deutschen und europäischen Wirtschaft nicht weniger, sondern deutlich mehr Investitionen in Klima- und Artenschutz sowie in einen sozial gerechten Wandel bedürfen. Für eine nachhaltige Stimulierung der Wirtschaft für Arbeitsplätze und Wohlstand, aber eben auch für eine krisenfestere Aufstellung der Gesamtgesellschaft."

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